Mit einer besonders plastischen Form medialer Gleichgültigkeit beschäftigt sich die Arbeit „Anlage als Läufer“. Während die Fotoreihe scheinbar präzise strukturelle Oberflächen einer unbekannten geologischen Formation zu zeigen vorgibt und im Panorama, der Wiederholung des beweiskräftigen Zusammenhangs, noch einen Überblick schafft, wird mit der Erklärung der Bilder als Makroaufnahmen eines gekauften Kaugummis die kritische Invariable offenbar. Ergebnis eines schier endlosen und nur rhetorischen zu nennenden Wiederkäuens, begleitet uns das Echo des Pawlowschen Reflexes als gediegenes Ja-Nein-Relief. Vermutlich sind ähnliche Formen als Reden auch in der Kulturhalle (dem Ausstellungsort bei Cluster Images, Anmerkung Redaktion) schon gehalten wurden, aber alleine im Panorama von Kathi Müller –B– wird ihre tektonische Welthaltigkeit lautlos nachgezeichnet. Diese Partitur steht endgültig.

Martin Conrath