Alina Rudnitskaya

Geboren 1976 in Murmansk (nördlich des Polarkreises), begann Alina Rudnitskaya ihre Ausbildung in St. Petersburg mit einem Ingenieursstudium für Raumfahrtdesign, das aber zunächst vor allem in höherer Mathematik bestand. Anschließend absolvierte sie eine Drehbuchausbildung an der University of Culture and Arts in St. Petersburg.

Erfolgreiche Studentenfilme ermöglichten ihr erste Aufträge: für die TV-Dokumentarreihe "Petersburg 300" drehte sie zwei kurze Filme, Driving Mad und Communal Residence. Jetzt arbeitet sie für das altehrwürdige St. Petersburg Documentary Film Studio, an dem Legenden des sowjetischen Dokumentarfilms wie Alexander Sokurov oder Pavel Kogan wirkten.

Ihre kurzen, meist 20 bis 30minütigen Dokumentarfilme stehen einerseits in der Tradition des klassischen sowjetischen Dokumentarfilms (ihre Generation nennt man in Russland die "neunte", gezählt seit Eisenstein, Vertov & Co.). Doch Alina Rudnitskaya erweitert das traditionelle Format durch eine bis dahin im russischen Dokumentarfilm ungekannte Intimität. Ihre Kamera scheint an den Protagonisten zu kleben, sie scheint so sehr akzeptierter Bestandteil des sie umgebenden Lebens zu werden, dass viele Betrachter Schwierigkeiten haben, an die Authentizität des Gefilmten zu glauben.

Dennoch wurde die Qualität ihrer Arbeit zunächst übersehen. Ihr erster auf 35mm gedrehter Film, Amazons (2003), ein Porträt junger Mädchen, die mitten in St. Petersburg mit der Pflege und der Vermietung von Pferden Geld verdienen und ungeniert durch den dichten Verkehr der breiten Straßen reiten, wurde auf allen Festivals abgelehnt, sogar in St. Petersburg selbst, und erst auf der Werkleitz Biennale Common Property 2004 uraufgeführt. 2005 erhielt Alina Rudnitskaya das EMARE Stipendium der Werkleitz Gesellschaft und wurde von dieser seitdem im Rahmen des Supported Artist Programms bis 2007 kontinuierlich unterstützt. Mit Civil Status schaffte sie ihren Durchbruch, der Film erhielt 14 Festivalpreise.

Filmografie:

  • Driving Mad – Navazholenie, 2002, DV, col, sound, 13 min
  • Communal Residence – Sovmestnoe pozhivanie, 2002, DV, col, sound, 13 min *
  • Amazons – Naezdniki, 2003, 35mm, col, sound, 20 min *
  • Rural Lessons – Sjelskie uroki, 2004, 35mm, col, sound, 26 min
  • Civil Status – Grazhdanskoe sostojanie, 2005, 35mm, bw, sound, 29 min *
  • The Sound of Malines – Malinovyj zvon, 2006, DV, col, sound, 30 min
  • Besame Mucho, 2007, 35mm, col&bw, sound, 28 min
  • Bitch Academy – Kak stat' stervoj, 2008, 35mm, col, sound, 30 min
  • I Will Forget This Day – Ja zabudu etot den', RU 2011, 25 min

* In der Distribution von Werkleitz (für nicht kommerzielle Screenings. Distributionsformat: Video).

Alina Rudnitskaya ist Filmemacherin und Drehbuchautorin für Dokumentarfilme. Ihre Kurzfilme sind hauptsächlich vom bekannten St. Petersburger Dokumentarfilm Studio produziert und beschreiben die neue russische Gesellschaft. Communal Residence und Amazons wurden auf der 6. Werkleitz Biennale gezeigt.

(Aus: Katalog zur 7. Werkleitz Biennale Happy Believers, Deutschland, 2006, S. 110)

Kategorien:

Hauptmedium (mit Bildunterschrift): 
Alina Rudnitskaja
Person: 
Nachname/Eigenname: 
Rudnitzkaja
Vornamen: 
Alina
Geburtsjahr: 
1976

Anrede:

Herkunftsland: 
Russland
Verbindungen: 
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2 005
Zeitraum der Förderung: 
2005–2008