Kinder beginnen einen heruntergekommenen Kleinwagen zu zerstören, die Nachbarschaft schaut gleichgültig bis belustigt zu. Die Kamera beobachtet diesen Prozess aus dem Fenster heraus, sogar durch die Gardine gefilmt. Der Film wirft so einen klaren und relevanten Blick auf die tägliche urbane Wirklichkeit in einem nicht näher bestimmten britischen Vorort. Durch ein feines Gleichgewicht von Wirklichkeit und ihrer Darstellung verschieben die subtil bearbeiteten Bewegungen des Films die Perspektiven zwischen Reportage und sozialem Voyeurismus.

In Scary Maze sehen wir, wie Eltern und Geschwister ihren Kleinen Angst machen. Diese werden gefilmt während sie konzentriert ein Puzzle machen und nicht mit dem folgenden Schrecken rechen. Zu einem bestimmten Zeitpunkt werden alle gleichzeitig erschreckt, einige lachen, aber die meisten weinen. Eine Lektion ist gelernt: vertraue nie deinen Eltern. Scary Maze ist eines von vielen Filmmosaiken, die persöniche und private Interneterfahrungen in einen gemeinsamen Rahmen, dem der kollektiven Erfahrung fassen.

Eine absurde Szenerie mit Endzeitcharakter: Menschen auf Flößen und Bäume, die im Wasser ertrinken. Für den Bau des Balbina-Staudamms zur Energieversorgung der Stadt Manaus wurden große Teile des Amazonas-Regenwaldes, die Lebensräume der Stämme der Waimiri und der Atroari, überschwemmt.

Dokfest Kassel

Auf einer Reise in die Region von Angkor Vat in Kambodscha trifft Jean-Luc Vilmouth durch Zufall auf eine Art Mini-Museum von jungen Kambodschanern, die durch Anti-Personen Minen schwer verletzt wurden. Das Museum beherbergt eine große Auswahl von allen möglichen Sprengkörpern, die von den Roten Khmer oder anderen im Boden zurückgelassen wurden. Ein Junge – der »Experte« – erzählt der Kamera seine persönliche Geschichte wie auch sein präzises Wissen über die verschiedenen Mienentypen. Irgendwann fällt der Satz, dass ihn diese an Kinderspielzeug erinnern …

Die wichtigste lebenserhaltende Handlung des Menschen ist das Atmen. Ohne Sauerstoffzufuhr ist kein Leben möglich und die Erfahrung, nicht atmen zu können beängstigt uns. Holtappels und Boegel untersuchen in ihrem Video »Atmung I« dieses beklemmende Gefühl in einer Situation des nahenden Erstickens eines Mannes in einer Plastiktüte.

Vertrieb: Netherlands Media Art Institute, Amsterdam