mexico adentro

Efemérides

Der Ausdruck Efemérides bezieht sich auf die alljährliche Feier eines historischen Ereignisses mit patriotischer Bedeutung. Drei Menschen lesen, während sie gefilmt werden, gleichzeitig einen Text vor, sodass die gesprochenen Worte sinnlos werden. Die Schauspielkunst wird durch die frontale Präsentation und durch den Soldaten, der das Ereignis mit einer Trompete eröffnet und beendet, betont. Die wenigen Worte, die wir aufschnappen können, lassen darauf schliessen, dass der informelle und vulgäre Text ein öffentlicher Protest gegen den Machtmissbrauch bestimmter Bürger ist.

Edgardo Aragón

Edgardo Aragón ist ein junger Künstler aus Oaxaca. In seinen Filmen beschäftigt er sich mit aktuellen politischen Themen, den verheerenden Auswirkungen der Drogenkriege in Mexiko und damit verbundenen gesellschaftlichen Phänomenen des Landes. Ungeachtet der Schwere seiner Sujets gelingt es Aragón, eine gewisse Distanz zwischen den Ereignissen und dem Betrachter zu schafffen, indem er erstere in seinen Filmen als Schauspiel inszeniert und dabei die absurden Aspekte der dargestellten Situtationen offenbart.

Matamoros

Matamoros ist die Geschichte eines alten Drogenkuriers. Der Anführer, Pedro Vázquez Reyes, berichtet detailiert über Treffen, Übergaben sowie bewaffnete Auseinandersetzungen und gibt, mit Ausgelassenheit und Wärme jedem Charakter eine eigene Stimme. Edgardo Aragón entscheidet sich dafür die erzählten Ereignisse im Film nachzuspielen. Die Bilder passen jedoch nicht genau zu den Worten, so entsteht zwischen der Geschichte und uns Zuschauern einen Raum, in dem die fürchterlichen und grausamen Anekdoten in eine entfernte und absurde Welt verschoben werden.

Sarah Minter

Sarah Minter wurde 1953 in Puebla geboren. In den frühen 1980er Jahren realisierte sie ihre ersten Filme auf Super 8 und 16mm Material und arbeite an Videoinstallationen. Wenig später begann sie in den Bereichen Redaktion, Beleuchtung und Schnitt fürs Fernsehen tätig zu sein. Für ihre Filme wurde sie mit unterschiedlichen nationalen und internationalen Preisen bedacht, darunter dem Coral Award des International Film Festival von Havana, dem Pitirri Award des International Film Festival in San Juan Puerto Rico und dem Spezial-Preis des EthnoFilmfests in Berlin.

Street Symphony

Sarah Minters Video ist eine visuelle Symphonie der Innenstadt von Mexiko-Stadt, von den Straßenverkäufern, die ihre Läden aufbauen, bis hin zu ihrer Interaktionen mit den Passanten. Ihr Singsang und ihre sich immer wiederholenden Ausrufe, die sich an interessierte Käufer richten, fließen mit dem Klang des Films zusammen und produzieren so die Erfahrung dieser großartigen Stadt. Street Symphony betont den Lärm und den Klang, welcher alltägliche Aktivitäten begleitet und arbeitet ihren Charakter heraus.

Fernando Palma Rodríguez

Fernando Palma Rodríguez wurde in Atocpan-San Pedro, Mexiko geboren und lebt und arbeitet in London. Er absolvierte ein Ingenieurstudium in Mexiko, studierte u.a. Kunst und Kunstgeschichte sowie Bildhauerei in London und war Stipendiat an der Rijksakademie in Amsterdam.Diese unterschiedlichen Fachrichtungen spiegeln sich in seinen künstlerischen Arbeiten wieder. Rodríguez´ Kunst kreist um Fragen der Technologie, Ökonomie, Kunst und Themen der mexikanischen Mythologie.

Si no fuera por estos momentos

Fernando Palma Rodriguez stammt aus der Nahua Community, die in Mexiko Stadt schon sehr früh marginalisiert wurde. Seine Arbeit stellt eine Reaktion auf den ständig wachsenden und homogenisierenden Kapitalismus dar. Eine Reaktion dessen Ziel es ist die ursprüngliche Haltung indigener Kultur zur Welt zu befördern.

Sergio de la Torre

Sergio de la Torre wurde in Tijuana, nahe der Grenze zu den USA geboren. Er arbeitet als Filmemacher, Fotograf und Performance-Künstler und unterrichtet Fotografie und Film an der University of San Francisco. Er ist Mitbegründer der 1995 formierten Performance- und Installations-Gruppe Los Tricksters. Thematische Schwerpunkte seiner künstlerischen Arbeit bilden seine Beschäftigung mit der problematischen Arbeitssituation in den Fabriken an der mexikanischen Grenze, seine Auseinandersetzung mit Fragen zur Diaspora und zur Identitätspolitik.Seine Arbeiten wurden u.a.

Nuevo Dragón City

Nuevo Dragón City richtet seinen Blick auf Identität aus einer gänzlich anderen und überraschend einzigartigen Perspektive. Wer würde erwarten eine chinesische Community in einem mexikanischen Video zu finden? Wie auch immer, das Video bezieht sich jedenfalls auf ein lokales, in der Presse diskutiertes Ereignis, in dem sich  eine Gruppe mexikanisch-chinesischer Teenager in einem verlassenen Gebäude in Tijuana verbarrikadiert. Es reflektiert eine diversere Gesellschaft als das folklorische, homogene Bild, welches das Land im Ausland hat.

Adriana Lara

Adriana Lara wurde 1978 in Mexiko geboren und lebt in Mexiko-Stadt. In ihrer künstlerischen Arbeit untersucht Lara Bedingungen und Gegebenheiten des Kunstsystems und reflektiert kritisch verschiedene Ansätze und Formate, die sich in der Kunst etabliert haben. Gemeinsam mit Fernando Mesta und Agustina Ferreyra gründete sie 2003 das kuratorische Kollektiv Perros Negros. Sie ist Herausgeberin von Pazmaker, einer vierteljährlichen Kunstpublikation sowie Mitglied der Band Lasser Moderna. Ihre Arbeiten wurden u.a.

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