2000 [real]work

Familie Strassburger, Dresden

Über meine Videoarbeit in der DDR

Im Sommer 1985 lernte ich Claus Kuchenmeister an einem Seminar fur amerikanische Germanisten in New York State kennen. Ich erzählte ihm meine Idee für ein Videoprojekt über das Alltagsleben in der DDR. Zu der Zeit gab es kaum etwas darüber. Der Sinn der Sache war, die Feindbilder abzubauen. Mein Projekt interessierte ihn, und im Sommer 1986 ermöglichte er mir, in die DDR zu reisen. Ein Stipendium von der Rockefeller Stiftung finanzierte das Projekt.

Bringing IT to YOU!

Firmen sind Personen, und sie sind es seit mehr als einem Jahrhundert. Seit 1886, als der U.S. Supreme Court ihnen die vollen konstitutionellen Rechte gab, haben die Firmen ihren Reichtum dazu benutzt, die Demokratie und ihre Entwicklung zu untergraben. Nun aber können Sie mit diesem Video erfahren, wie dieselben nichtentfremdeten Rechte, die die Firmen über die Jahre gestohlen haben von ®™ark angewandt werden … um die antikorporative Sabotage in die Öffentlichkeit und in den Markt zu bringen.

Roger & Me

Der im Titel genannte Roger ist kein anderer als der Vorsitzende des Aufsichtsrats von General Motors, Roger B. Smith. Moore schildert seine vergeblichen Versuche, mit Smith ins Gespräch zu kommen. Er will dem Autoboss klarmachen, was Massenentlassungen für Flint bedeuten. Flint ist nicht irgendeine beliebige Produktionsstätte: Hier schlug 1908, als die Buick Motor Car Company in General Motors aufging, die Geburtsstunde des Konzerns. Seit Beginn der 80er Jahre geht es mit Flint abwärts:

Why Cybraceros?

Why Cybraceros? benutzt auf sarkastische Weise die Form eines Werbefilmes. Er basiert auf einem tatsächlichen Werbefilm des California Grower's Council aus den späten vierziger Jahren mit dem Titel „Why Braceros?“. Der Film wurde vom Grower's Council dazu verwendet, die Benutzung der Braceros, der mexikanischen Saisonarbeiter, zu verteidigen. Ich verwende dieses Filmmaterial alter Industrien, um kurz das Bracero-Programm in den USA darzulegen.

Ein bewährter Partner

Ganz unvorbereitet gelangte ich in den Besitz eines alten Siemens Industriefilms über Computer und deren Sprache. Um ihn besser genießen zu können, beseitigte ich zuerst den Ton, dann nahm ich die Farben heraus und verlangsamte die Geschwindigkeit. Allmählich kam die Substanz zum Vorschein und ich ahnte die tiefe Meditation, die in dem Film verborgen lag. Also kopierte ich das Material auf schwarz/weiß und ließ das Bild im Atemrhythmus pulsieren.

Rest Energy

Wir stehen einander in Schräglage gegenüber.
Sehen einander in die Augen.
Ich halte einen Bogen, Ulay spannt die Sehne und hält den Pfeil,
der direkt auf mein Herz gerichtet ist.
Mikrophone auf beiden Herzen geben die schneller werdenden Herzschläge wieder.

(Marina Abramovic anlässlich der Ausstellung Wartesaal von Marina Abramovic in der Neuen Nationalgalerie Berlin, April 1993)

Kugelkopf

In „Kugelkopf“ fordert Mara Mattuschka mit ihrem eigenen Körper subversiv die Druckerpresse und die moderne Technologie heraus. Zuerst beginnt sie sich den Kopf mit Genuß zu rasieren und aufzuschlitzen, um dann mit dem Blut Abdrücke und Muster auf einer Glasscheibe zu machen. Die Stakkato-Bewegung des Rituals dupliziert den Golfball-Klang der Schreibmaschine. Diese selbstermächtigende Handlung ist eine Satire auf die Gewalt gegen Frauen, insbesondere hinsichtlich der Szene des Aufschlitzens des Auges in „Le Chien Andalou“ von Luis Buñuel.

Teaching a Plant the Alphabet

Teaching a Plant the Alphabet (Eine Pflanze das Alphabet lehren) ist eine Übung in Sinnlosigkeit, eine absurdistische Unterrichtsstunde über Wahrnehmung und Wiedererkennung. Das Szenario ist elementar: Eine kleine Topfpflanze auf einem Stuhl. Baldessari, in der Rolle des Lehrers, hält nacheinander die Karten eines Kinderalphabets hoch, er liest der Pflanze jeden einzelnen Buchstaben vor, bis er das Alphabet beendet hat. Die Pflanze reagiert natürlich nicht.

Untitled (Sex)

Untitled (Sex) wurde als Teil meiner Recherche zur Formbarkeit der Identität des Gesichtes erdacht. Eine Weile habe ich verschiedene Methoden der Maskierung in Betracht gezogen und begann, mich auf dem Kopf zu fotografieren. Der Effekt der Umkehrung der Schwerkraft stellte sich als sehr faszinierend heraus: Gesichtsmerkmale werden verzerrt und die Adern schwellen zu denen eines Bodybuilders an.

Hand Catching Lead

In Serras erstem Film „Hand Catching Lead“ fängt und verfehlt seine Hand Bleistücke. Das Öffnen und Schließen der Hand betont die Horizontalität in den aufeinanderfolgenden jeweils einzelnen Film-Kadern. (Quelle: Freunde der deutschen Kinemathek)

Seiten