2000 [real]work

Freenet – out of control (by design)

Das Internet ändert unsere Einstellung zu Informationen. Information kann immer weniger als Eigentum betrachtet werden, sondern als eine öffentliche Quelle, die zur gemeinsamen Nutzung und zum Wohl aller Menschen genutzt wird. Leider erkennt nicht jeder die Unvermeidbarkeit dieser revolutionären Entwicklung. Viele Regierungen versuchen derzeit, Gesetze einzuführen, die die freie Verbreitung von Informationen über das Internet einschränken sollen und viele Unternehmen - statt die neue Technologie zu begrüßen - kämpfen mit Patenten und Copyright-Gesetzen dagegen an.

frauenwg.de

Rund um die Uhr beobachten 24 Internet-webcams vier Frauen, die in einer Wohngemeinschaft leben. Gegen Bezahlung (DM 0,42 pro Minute) können virtuelle Besucher mit den Mitbewohnerinnen chatten. Der Zuschauer ist zwar auch als Voyeur gefragt, dennoch steht Sex nicht im Vordergrund. Es geht eher um eine zwischenmenschliche Auseinandersetzung über das Internet. Derzeit wird das Projekt von bezahltem Zugang auf Bannerwerbung umgeschaltet. Obwohl "FrauenWG" eine kommerzielle Produktion ist, sind die Grenzen fließend, das da das Projekt den Begriff von Arbeit und Freizeit umkehrt.

NET.ART GENERATOR

Arbeit wird heute mit Pflicht, Zwang, Gehorsam, Anpassung, Monotonie und Ausbeutung gleich gesetzt, aber kaum mit einer „Praxis schöpferischer Freude“. (Negri/Hardt) 1 Selbst der Alltag künstlerischer Produktion lässt wenig erkennen von dieser schöpferischen Freude, sondern ist geprägt von Vorgaben und Termindruck. Einen Ausweg aus dieser Misere bietet der Netzkunstgenerator. Durch seinen Einsatz kann künstlerische Produktion automatisiert werden; der/die KünstlerIn spart wertvolle Zeit und Energien.

fusion

fusion wird durch ein einfaches Geschäftsprinzip ermöglicht. Die kleinsten publizistischen Einheiten, die FUSIONpages, werden auf einzelnen Seiten schon existierender Printmedien reproduziert. Als Gegenleistung für den überlassenen Platz, bekommen die Medien einen reibungslosen Service: Die FUSIONpages werden dem Partner kostenlos druckreif übermittelt. Auf der anderen Seite steht Interviewpartnern und Autoren eine kostenlose Publikationsmöglichkeit zur Verfügung.

Verybusy.org

Verybusy.org ist als Katalysator und offene Bibliothek einer seit wenigen Jahren bestehenden, aber unzureichend erschlossenen Netzkunstszene konzipiert. Im Gegensatz zu früheren Versuchen offener Plattformen, wie BBS (Bulletin Board Systems), die nun zehn Jahre zurückliegen – profitiert Verybusy.org von einer wesentlich reiferen Infrastruktur. Verybusy.org ist somit ein Rückgriff in die späten 80er Jahre, gleichzeitig soll der Server aber den Bedürfnissen des 21. Jahrhunderts gerecht werden und die Aufgaben einer modernen Suchmaschine für Netzkunst erfüllen.

G.U.N. on O CANGAÇO DO SANTO FILE

Wofür steht G.U.N.? Es ist ein Kürzel für Global United Network. Das bedeutet natürlich rein gar nichts. Das ist ein in den CORPORATE Medien weit verbreiteter Trick. Es gibt massenweise Worte und Ausdrücke wie „teleworking“, „information society“ oder „transculturally“. Das ist nichts als Hirnwichserei 1 nichts als ein Dildo-Meme 2; völlig hohle Begriffe, ohne jeden Zusammenhang. Wir haben einen semantischen Zusammenhang/Kontext konstruiert, der diese Memes bedeutungsvoll erscheinen lässt. Jedes Wort in diesem semantischen Netzwerk ist mit einer Webseite verbunden.

Alle für Arbeit

In den eigentlichen Räumen des Jugendclubs selbst wurde neben den Fotografien von Stefan Panhans und der Malerei Frauke Gerhards der Film "Alle für Arbeit” von Mailka Ziouech gezeigt, ein beschwingtes und beklemmendes Polit-Musical, das die Geschichte einer jungen Frau erzählt, die nach ihrer Ausbildung auf Jobsuche ist. Sie versucht in einer auf Arbeit gleichgeschalteten Gesellschaft ihren Platz zu finden.

ZAPP Productions

Kommunikation als Arbeitsfeld beinhaltet den Vertrieb von Ideen. Unmittelbar benachbart zu der Installation Philippe Parrenos in der Sporthalle hatte das Videomagazin ZAPP MAGAZINE eine Art Messestand eingerichtet. Auf der in die Sporthalle eingezogenen Wand war ihr Logo angebracht, das Innere des Raumes mit einem leuchtend blauen Teppich ausgelegt. An den Wänden waren Flyer mit Inhaltsangaben zu den seit 1993 entstandenen Videobändern angebracht. Die auf einem Regal zugänglichen Kompilationen konnten auf den zwei Monitoren in Eigenregie durch die Besucher gesichtet werden.

Detroit Industries

In der brachliegenden, aber zum Teil "renaturierten" Innenstadt Detroits als ehemaligem Zentrum industrieller Produktion zeigen sich zum gegenwärtigen Zeitpunkt die Folgen der Automatisierung und Verlagerung von Produktionsstätten in ähnlich drastischer Form wie in Sachsen-Anhalt, wenn auch vor einem anderen nationalen und historischen Hintergrund.

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