2011: Zoo

Capucine

Eine Reise nach Japan zu Capucine, einem besonders talentierten Kapuzineraffen, der bei dem Primatenforscher Hirokazu Shibuya die Filmsprache erlernt.

Trouble in Paradise

Heutige Tiergärten versuchen vordergründig Tiere in idyllischer, von Zivilisation vermeintlich unberührter Umgebung zu zeigen. Wie authentisch ist die Darstellung scheinbar natürlicher Lebensräume, wenn diese zunehmend durch den Menschen gefährdet und verändert werden? Die vorgestellten Interventionen des Künstlerduos im Wiener Tiergarten Schönbrunn sind eine Versuchsanordnung. Ein versunkenes Auto Chassis im Nashorngehege oder ein Giftfass im Aquarium stellen Störsignale in unseren Erwartungen an Natur und Tierwelt dar.

Musik für Tiere

Geben Kühe bei Mozart-Klängen mehr Milch, legen Hühner mehr Eier oder wachsen sie schneller? Wissenschaftlich erwiesen ist der Zusammenhang zwischen Muse und Gedeihen der Tiere bislang noch nicht, aber die These scheint virulent. Der Leipziger Medienkünstler hat das Thema für sich entdeckt. Zwischen Feldversuchen und Performance komponiert er Musik für Tiere – selbst für solche, die man mit bloßem Auge nicht sieht.

Künstliche Tiere

Der Künstler Markus Ambach thematisiert die Repräsentation von Natur in der Stadt und beschreibt den Zoo als eine universale Typologie der Metropole. Christina Wessely verweist in ihrem Buch „Künstliche Tiere“ auf Adressierungen des Natürlichen im urbanen Kontext, die eigentlich die Vermengung von Kultur und Natur unterbinden sollen. Das letzte Kapitel im Buch zitiert Bernard von Brentano: „Alles, was zu uns kommt, und käme es vom Ende der Welt, kommt aus uns selber.“

Lost Recording

Lost Recording – Nachricht aus dem Keller – soll den Betrachter an Videobotschaften von vermummten Entführern/ Terroristen erinnern, die ihre Forderungen über die Medien bekanntgeben. In Kooijmans Adaption sieht man einen in schwarz gekleideten Mann mit einer Vogelschnabelmaske. Auf seiner Schulter sitzt eine Krähe, auf seinem Schoß ein nacktes Baby, mit dem er eine Weile spielt. Es stellt sich heraus, dass die Videobotschaft nicht von dem maskierten Mann, sondern von dem Kind stammt, das den Adressaten in einer unverständlichen Babysprache anspricht.

Jolanda 23

Ein Mann läuft mit einem Rasenmäher auf einer Wiese. Erste Vorbereitungen für das Fotoshooting mit der Kuh Jolanda sind gemacht. In dieser kurzen Dokumentation werden alle Bemühungen daran gesetzt, das Schönheitsideal zu erreichen.

Low Attention Span/High Curiosity Rate (Portrait of Peter Elliot)

Das Video-Porträt zeigt den Schauspieler Peter Elliot. Er ist spezialisiert auf das Nachahmen von Tieren und hat insbesondere mit Gorillas gearbeitet, so zum Beispiel in den Filmen Gorillas and the Myst und Greystoke. Das Video Low Attention Span entstand in einer 3-stündigen Aufnahme im Atelier des Künstlers in London und versteht sich als humorvolle Assoziation zu frühen Performances von Naumann, Mcarthy oder Acconci.

Kulturlandschaft als ZOO-Natur

Wilde Tiere – Lamas, Straußen und Frischli – Milchkühe – ursprüngliche Natur – Trockenrasenweiden, Rapswiesen, malerische Robinienhaine und Dorfeichen, dies sind die Bilder einer idyllischen Heimattour entlang der Saale.

Birkenbewachsene Steinbrüche, archetypisch Kolonistendörfer, die Bergmannshügel von Johannashall und Teutschenthal, Windmühlenparks am Horizont und Fichten umstandene Jägerhüttenromantik erweitern den Erlebnisbereich der Route.

Lange Nacht der Affen

Primaten waren im Film früh auch ein Spiegel der Forschung. 1925 veröffentlichte der Psychologe Robert Yerkes, einer der Pioniere der Primatologie, seine Erfahrungen mit zwei in Boston von einem Seemann erworbenen Schimpansen unter dem Titel Almost Human. Die Organsition wilder Affenverbände, fand Yerkes, sei dominiert von motorisch aktiven Männchen, die das Terrain für passive Weibchen sichern. Ein Gorilla namens King Kong verkörperte diese nicht zivilisierte, ursprüngliche männliche Kraft in einem Kinokassenerfolg von 1933.

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