Victor Orozco Ramirez
Bjørn Melhus ist einer der bekanntesten deutschen Kurzfilmemacher und Medienkünstler. In Hecho en México (Made in Mexiko) sucht er – als bis an die Zähne bewaffneter, berittener Hilfssheriff, der von den traditionellen Charros (cowboys) inspiriert ist – Ordnung zu schaffen in einem Land, das zunehmend militarisiert wird. Regulärer Polizei und offiziellen Streitkräften stehen paramilitärischen Gruppen aller Art, Milizen und privaten Sicherheitsdienste gegenüber, wobei die Grenzen zwischen den einzelnen Gruppierungen immer durchlässiger werden.
Auf drückende Weise und reich an Details ergründet der Film in rasch wechselnden Bildkaskaden das eigenartige Reich mexikanischer Wrestling- und Kitschbilder.Der Film ist als Animation bearbeiteter Fotos gebaut, die mit elementaren Formen (Kreisen, Linien und Flächen) kombiniert werden. Die Bildfolge und Bewegung der Formen folgt im Schnitt einer rasanten Autofahrt und hektischen Jazzklängen. In den Bildern selbst tanzt ein Potpourri aus Teufeln und Skeletten, Geschlechtsteilen und Muttermilch, entblößten Oberkörpern und Brüsten. Themen von Sex, Tod und Gewalt werden berührt.
Das im November 2011 eröffnete Starcasino liegt im Erdgeschoß eines gründerzeitlichen Wohnhauses, dessen einstige Fassadengliederung im Zuge mehrfacher Sanierungen stark reduziert wurde. Der Wohnbereich des Gebäudes ist nahezu vollständig vermietet. Für die Ortslage typisch ist jedoch der Leerstand der Ladenlokale. Das Casino zählt zu den jüngsten bestehenden Geschäften auf der Großen Steinstraße. Seit 1990 wurde das Lokal zunächst als Spielothek genutzt.
Öffentliche Badeanstalten wurden Ende des 19. Jahrhunderts in zahlreichen Städten errichtet. Sie dienten der städtischen Hygiene und sollten der Bevölkerung ein heißes Bad ermöglichen. Das Hallesche Stadtbad stammt aus dieser Zeit; es wurde von Wilhelm Jost geplant und 1913–16 errichtet. Das Stadtbad war von Anfang an sowohl mit einer Männer- und einer Frauenhalle ausgestattet als auch mit dem römisch-irischen Dampfbad sowie öffentlichen Brausen und Wannenbädern. Es genoss einen ausgezeichneten Ruf.
Maria Vedder (DE, *1948) ist Medienkünstlerin seit den späten 70er Jahren. Seit 1991 ist sie Professorin an der Universität der Künste in Berlin. Zu Ihren Publikationen gehören die Bände Kunst und Video und DuMonts Handbuch der Videopraxis (beide DuMont Köln). Ihre Videos wurden weltweit gezeigt, ihre Arbeiten sind in vielen Sammlungen vertreten, darunter im Museum Ludwig in Köln, im Neuen Berliner Kunstverein und der Tate Gallery in Liverpool.
Das heutige Hotel Weltfrieden wurde 1905 von dem Hotelier Rudolf Dietrich unter dem Namen Metropol-Hotel eröffnet. 1924 nahm Dietrich einen Umbau vor und nannte das Hotel anschließend Gaststätte Haus Dietrich. Aufgrund der Wirtschaftskrise verkaufte Dietrich den Betrieb 1931 an die Aktienbrauerei Eger, die ihn ab 1941 unter dem Namen Egerer Hof führte. 1952 wurde das Hotel als Hotel Weltfrieden neueröffnet. Es war das erste HO-Hotel in Halle. 1974/75 wurden die Gebäude der Großen Steinstraße 63–65 in den Betrieb eingegliedert.
Der Saal der späteren Schauburg wurde 1897 von Otto Gisecke als Radfahrbahn errichtet. Diese Nutzung wurde zwei Jahre später aufgegeben. Das fortan als Germania-Saal bezeichnete Gebäude diente ab 1900 der Veranstaltung von Tanzabenden und Versammlungen. 1919 eröffnete dort das Gebrauchtwagengeschäft Gerlach & Co. Aus diesem Grund wurden das Erdgeschoß und das anliegende Nebengebäude umgebaut. Dies missfiel jedoch dem damaligen Eigentümer. So wurde nach dem Einbau eines Rangs 1927 „das Lichspieltheater ‚Schauburg’ mit 726 Plätzen im ‚Parterre’ und 240 Plätzen im ‚Rang’“ eröffnet.