2013: Utopien vermeiden

C.K.

Als Clemens K., der langjährige Leiter der Finanzen einer bedeutenden Kunststiftung in Amsterdam, beschließt, eine Überweisung von mehr als 16 Millionen Euro auf sein eigenes Konto zu tätigen und anschließend von der Bildfläche zu verschwinden, geht der Verlust über das rein Finanzielle weit hinaus. Freunde und Kollegen sind skeptisch, entsetzt, beunruhigt, beschämt, wütend und verunsichert. Sie fragen sich, wie so etwas vor ihren Augen und ohne, dass es einer von ihnen bemerkt hat, geschehen konnte. Wer war dieser Mann, mit dem sie über acht Jahre zusammengearbeitet haben?

The Cleaning Unit

Seit dem Jahr 2002 gibt es eine regelrechte Tradition von Graffiti-Trainwriting-Videos, gedreht von echten Writern, die das Genre und ihre eigene Arbeit parodieren. Angefangen bei Invisible Wholecar, Kopenhagen 2002, Magic Colorz, Berlin 2005, Style Wash, Leipzig 2007, bis zu diesem Film, der Cleaning Unit aus Stockholm 2009. Es werden nur noch die Gesten des Writings gefilmt, ohne echte Farbe zu benutzen, oder es wird gleich geputzt, aber natürlich als Guerilla-Putzkommando.

Paradox of Praxis 1 (Sometimes Doing Something Leads to Nothing)

In Sometimes Doing Something Leads to Nothing schiebt Francis Alÿs einen großen Eisblock einen ganzen Tag lang durch die Straßen Mexico Citys. Ist der Block am Vormittag noch groß genug, um durch Bücken an ihn heranzureichen, so muss er nach wenigen Stunden bereits mit dem Fuß gekickt werden, bis am Abend um kurz vor sieben nur noch eine kleine Pfütze an seine Existenz erinnert.

Kolotoč (Merry-Go-Round)

Spielerisches Culture Jamming in einer der visuell am schlimmsten verschmutzten Gegenden Prags. Stellt man die Autorität öffentlicher Werbeflächen in Frage, wenn man sich über sie lustig macht, oder handelt es sich hier lediglich um die verzweifelte Tat eines hilflosen Bürgers?

Urbania Jones

Der neue Held Urbania Jones zeigt uns, wie man der Langweile unserer städtischen Fassaden entfliehen kann. Anhand einer neuen „natürlichen Umgebung“ – einer Werbetafel, die den Kontrast zwischen visueller Verschmutzung und Natur darstellt – entgeht er symbolisch der übersättigten urbanen Landschaft.

The Barrier

Wie der Rattenfänger von Hameln läuft der slowakische Künstler Jaroslav Kysa durch die Oxford Street, die bekannteste und belebteste Einkaufsstraße Londons, durch die Touristen und Shoppingwütige in Schwärmen strömen, um ihre Konsumbedürfnisse zu stillen. Anders jedoch als in der berühmten Sage aus dem 13. Jahrhundert folgen dem Künstler keine Nager, sondern eine immer größer werdende Schar von Tauben. Durch gezieltes Streuen von Vogelfutter kreiert Kysa schließlich eine lebende Tauben-Barriere vor dem Eingang des riesigen „Primark“-Kaufhauses.

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