2010: Angst hat große Augen

Titkos őrizetbevétel - Konspirative Zuführung

Um ein erstes Sondierungsgespräch mit potenziellen inoffiziellen Mitarbeitern führen zu können, wird in diesem Lehrfilm aus Ungarn eine konspirative Verhaftung vorgeführt. Kleine Spielszenen, die einer Krimi-Dramaturgie folgen, beschreiben detailgenau, wie eine Legende für die Abwesenheit der Zielperson von der Arbeit etabliert wird und wie schließlich eine unauffällige Verhaftung durchzuführen sei. Der Einsatz thrillerartiger Musik verstärkt die Fiktion eines Krimis und damit auch die Distanz zum realen Eingriff in Persönlichkeitsrechte.

Illusionen

Während tausende Flüchtlinge im Sommer 1989 den Weg in den Westen suchten, nutzte das MfS seine Macht über vereinzelte Rückkehrer, um Statements für den propagandistischen Einsatz gegen die „Illusionen“ fluchtbereiter DDR-Bürger zu erzwingen. Für dieses offensichtlich für die Öffentlichkeit geplante Video entwickelte das Filmstudio für Agitation erstmals ein eigenes fernsehähnliches Format mit einer Moderatorin, die den propagandistischen Rahmen für die Interviews lieferte. Ob und wie dieses Video eingesetzt wurde, ist nicht bekannt.

Wer ist wer?

Dieser Lehrfilm zur erforderlichen Wachsamkeit gegenüber inoffiziellen Mitarbeitern zeichnet das Porträt der IM Eva, die nach Jahren der Spitzeltätigkeit in der DDR zu ihrem Geliebten in den Westen ausreisen wollte. Abenteuerlich kombinierte Bildmaterialien unterschiedlicher Quellen sollen den labilen Charakter der „Verräterin“ illustrieren, der schließlich zum Verlust der IM, der „wichtigsten Waffe im Kampf gegen den Feind“ (MfS) führte. Als Schlussfolgerung aus dieser Schlappe werden den Genossen Maßnahmen aufgelistet, die in der Arbeit mit den IM dringlich zu beachten seien.

Vernehmung einer männlichen Person am 24.4.87 wegen Kontaktaufnahme zur Botschaft der BRD in Budapest

In einem vermutlich konspirativen Raum des MfS wurde von einer über der Tür angebrachten Kamera ein stundenlanges nächtliches Verhör aufgenommen. Von der Ankunft der Beteiligten bis hin zu den kleinen Vernehmungspausen wurde alles aufgezeichnet. Die gewählten Ausschnitte vermitteln einen Einblick in die rhetorischen Praktiken der Stasi und blenden den Anlass der Befragung bewusst aus.

Beobachtungsauftrag des Objektes „Husar“ und der Verbindung „Rolle“

Wie man zu Zeiten der Filmkameras eine Observation ausführen sollte, zeigt dieser für Lehrzwecke entstandene Streifen aus der MfS-Bezirksverwaltung Karl-Marx-Stadt. Minutiös werden technischer Bedarf, Brennweiten und Standorte, die Kleidung der menschlichen „Objekte“ und das Eingeständnis einer Panne geschildert, während im Bild das Ergebnis des Einsatzes beurteilt werden kann: Welche Schlussfolgerungen wird der Einsatz von acht Personen an 14 Beobachtungstagen wohl ergeben haben?

Mal’chiki – Jungs

Boys ist die Geschichte zweier Brüder, neun und elf Jahre alt. Sie spielt auf den Veranden von Strogino (Russland), in der Wohnung der Mutter, im Kinderheim, auf dem Lagerplatz der Zigeuner und endet mit einer unglücklichen Rückkehr nach Haus. Wie in jedem Road Movie, so erfahren die Helden auch hier die Welt durch dramatische Abenteuer […]“ – Shadow Festival Amsterdam

A Stranger in Her Own City

In der historischen Stadt Sanaa, der Hauptstadt des Jemen, lebt die 13-jährige Najmia, die es wagt, unverschämte Dinge zu tun: Sie trägt weder eine Abaya, das traditionelle schwarze Übergewand der Frauen, noch ein Kopftuch. Sie verweigert sich hartnäckig der Tradition und den Beschränkungen ihres Geschlechts und besteht darauf zu tun, was sie will, wie die Jungs ihres Alters auch. Am Ende muss sie ihren Widerstand aufgeben und wird von ihrem Vater gezwungen, in die Welt der Erwachsenen einzutreten.

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