2002: Zugewinngemeinschaft
The Family
Globalisierungskritische Bewegungen bemängeln den - logisch notwendigen – Zusammenhang von freiem Waren- und Geldfluss gegenüber den Einschränkungen der Migrationsmöglichkeiten. Dabei wird in der Regel übersehen, dass sowohl globale Produktion und Handel als auch die Migration der Ware Arbeitskraft und der staatliche Versuch, sie zu regulieren, immer schon charakteristische Erscheinung kapitalistischer Gesellschaftsformen sind.
Zugewinngemeinschaft: Ausstellungsparcours
Juristische Körper
Der Pass markiert den Schnittpunkt zwischen physischem und juristischem Körper. Als Grenzfläche, auf der sich die Begriffe „Identität“ und „Identifikation“ überschneiden, übernimmt er die Rolle einer sozialen Haut. Der Pass ist Ausdruck einer Definitionsmacht, die darüber entscheidet, wer „deutsch“ und wer „nicht-deutsch“, wer „Europäer“ und wer „Nicht-Europäer“, wer „legal“ und wer „illegal“ ist.
...dann sag ich's mit den Händen
„Chemiefaserwerk Guben – tagtäglich kommen polnische Arbeiterinnen aus polnischen Orten über die Neiße-Brücke nach Guben. Sie fahren zu anderen in ein anderes Land – aber diese anderen sind Gleichgesinnte. Wie sie sich verständigen und verstehen, zeigt die Reportage.“
Gekommen bin ich der Arbeit wegen
„Ratko Rebic fährt die Stationen seiner Arbeitssuche in Österreich ab. Er erzählt von einzelnen Orten, wobei er einige Situationen nachstellt. Er beschreibt das Warten, die Arbeitsbedingungen und Unterkünfte, die Hinauswürfe und Trinkrunden.“ (Madeleine Bernsdorff )
Adriano (Letzte Warnung)
Track u.a. mit DJ Desue, Adé, Samy DeLuxe, D-Flame, Afrob, Denyo 77, Tyron Ricketts, Torch, Sekou; Regie Dani Levy.
Planeta Alemania
„Planeta Alemania“ ist der Versuch, ein filmisches Porträt über eine Frau zu machen, die sich vor der Kamera nicht zeigen kann. In Deutschland leben und arbeiten viele Menschen ohne Aufenthaltsgenehmigung, „ohne Papiere“. Und das bedeutet mehr, als keinen Zugang zu staatsbürgerlichen und sozialen Rechten zu haben. „Es ist, wie ständig auf der Flucht zu sein.
Die Entscheider
Lebensmittelgutscheine, Fingerabdrücke, Wartemarken und die Gespräche mit zwei „Einzelentscheidern beim Bundesamt für die Anerkennung ausländischer Flüchtlinge“, deren Sprachregelungen und die „Selektionsbausteine“ im Computerprogramm der Dienststelle. (Madeleine Bernsdorff )
18 Minuten Zivilcourage
Der Film dokumentiert einen Vorfall in einem Supermarkt in Tübingen: Im August 1987 wird der iranische Flüchtling Kiomars Javadi vor den
Augen der Herumstehenden von Supermarktangestellten über 18 Minuten zu Tode gewürgt. Über Augenzeugenberichte, Reaktionen der Bevölkerung und die Lebensumstände in Flüchtlingslagern rekonstruiert der Film während 18 Minuten nicht nur den Vorfall selbst, sondern ein gesellschaftliches Klima, das Erich Fried in einem seiner letzten Gedichte für Kiomars beschreibt: „Wenn dieser Tote ein Deutscher gewesen wäre ...“