2002: Zugewinngemeinschaft

Natural Instincts

„Dies ist ein Video mit musikalischem Terror, in dem ich oberflächlich (es ist der Anfang eines größeren Projekts) eins der mexikanischen Phänomene betrachte, dass mich am meisten entsetzt: internationalisierten Rassismus. Beschämt sein über seine eigenen Wurzeln. Die Fantasie, als Weißer aufzuwachen.“ (Ximena Cuevas)

Sally's Beauty Spot

In „Sally’s Beauty Spot“ wird der radikale Binarismus der Unterscheidung zwischen „schwarz“ und „weiß“ in verschiedenen romantischen Verwicklungen gezeigt, die alle ihre Wurzeln in Darstellungen der Popkultur haben. Hier ist es speziell das Hollywood-Melodram „The World of Suzy Wong“. Kann es etwas dazwischen geben?

Weisses Ghetto

Köln-Lindenthal ist ein wohlhabendes und homogenes Viertel: MigrantInnen sucht man dort vergeblich. Da stellt sich die Frage, womit das zusammenhängt. Schotten sich die Deutschen ab? Ist Köln-Lindenthal ein weißes Ghetto? Kanak TV ist diesen Fragen nachgegangen.

Afri Cola Spot

Das 1864 gegründete urdeutsche Unternehmen engagierte Mitte der sechziger Jahre Charles Wilp, um Afri Cola auch international vermarkten zu können. Seine psychedelische Kampagne erregte weltweit Aufmerksamkeit. Nicht nur Deutschland war im Afri-Cola-Rausch. Hinter geeister Fläche leben Nonnen, Hippies und Vertreter aller Ethnien die Afri-Cola-Lust. Die Erde ist ein Paradies: „sexy-mini-super-flower-pop-op-cola (alles ist in AFRI COLA)“.

Afro deutsch

„Die ganze Geschichte, die ich da erzähle, ist mehr oder weniger autobiografisch, aus drei verschiedenen Sichtweisen. Die erste Sichtweise ist meine, als kleiner Junge, so zwischen 6 und 9 Jahren, wie ich den Rassismus in Österreich wahrgenommen habe. In dem Film verändert sich nach der ersten Sichtweise das Backing. [...] Der zweite Teil ist meine Sichtweise als junger Erwachsener, 18-22 Jahre alt, wo das Viva-Ding gerade angefangen hatte und ich schließlich chekke, wo die Zusammenhänge sind, warum Leute bestimmte Sachen über mich sagen – Positiv-Rassisimus nenne ich das.

Der Chinesische Markt

Der Zugewinn von Zeit, Geld und Freiheit in den westeuropäischen Handelsmärkten führt in der östlichen Version des „freien Marktes“ zu einer wahnsinnigen Verschwendung von Ressourcen und Potentialen. Ein prominentes Beispiel ist der „Chinesische Markt“ in Budapest, der – wie der Name schon sagt – fast ausschließlich von chinesischen Händlern betrieben wird. Die Kunden kommen aus den unterschiedlichsten osteuropäischen Ländern.

et Alors?

Das Video kommentiert auf ironische Art, warum nicht nur die „West-Erweiterung“ der Europäischen Gemeinschaft bereits an formalen Hürden in Brüssel zum Scheitern verurteilt ist. Oder ist es für einen Indianer aus Ecuador möglich, einen Speer zum Meeting mit den hohen Bürokraten mitzunehmen?

Whity

In seiner ganz anderen Untersuchung der Dynamik in den Beziehungen zwischen Schwarzen und Weißen wendet sich auch Fassbinder der Darstellung von Sklaverei zu. Hier ist der Bezugspunkt jedoch nicht die Kunstgeschichte, sondern die Geschichte, wie sie in Hollywood-Genrefilmen erzählt wird. „Whity“, Fassbinders einziger Film, der in Technicolor-Cinemascope gedreht wurde, ist eine Art Plantagen-Melodram, das im amerikanischen Westen des Jahres 1878 spielt.

The Attendant

Isaac Juliens wunderschöner Kurzfilm „The Attendant“ (1992) handelt von den schwulen, sadomasochistischen Fantasien eines schwarzen Museumswärters. Inspiriert von dem französischen Gemälde „Sklaven an der afrikanischen Westküste“ aus dem 19. Jahrhundert, konfrontiert der Film weiße koloniale Darstellungen von Sklaverei mit dem schwulen, sadomasochistischen Begehren eines Schwarzen. Juliens fantastische Nachstellungen von Gemälden als S/M-Fantasien stellen die festgefahrenen Vorstellungen des Verhältnisses zwischen Schwarzen und Weißen in Frage.

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