2004: Common Property/Allgemeingut

Exkursion: Botanischer Garten — Aufschreibesysteme und Privatisierung von Ressourcen

Der Botanische Garten in Halle entstand 1698 bei der Gründung der Universität als einer der ersten Gärten dieser Art in Brandenburg. Er befindet sich noch heute an seinem ursprünglichen Ort und umfasst rund 12.000 Pflanzen, die nach der von Carl von Linné entwickelten Systematik einer binären Nomenklatur angelegt werden: Die Bepflanzung erfolgt nach Gattung und Art, ‹typische Vertreter› verschiedener Pflanzenfamilien werden nach systematischen Gesichtpunkten auf separierten Beeten kultiviert.

Exkursion: Franckesche Stiftungen Wissensproduktion und Archivierung

Die Franckeschen Stiftungen gehen zurück auf das soziale und missionarische Werk August Hermann Franckes, Hauptvertreter des Halleschen Pietismus. Ende des 17. Jahrhunderts begann Francke eine Kunst- und Naturalienkammer (sogenannte Wunderkammer) aufzubauen. Sie nahm eine zentrale Funktion im dreistufigen Unterricht der Kinder des Waisenhauses der Stiftung ein und wurde bis in die Mitte des 19. Jahrhunderts kontinuierlich erweitert.

Schützenhaus Glaucha und Christian-Wolff-Haus (Stadtmuseum)

Die verschiedenen städtischen Sammlungen Halles sind in den städtischen Museen zusammengefasst. Dazu gehört das Christian-Wolff-Haus, das Schützenhaus Glaucha und das Technik- und Salinenmuseum. Das städtische Museum im Schützenhaus Glaucha verstand sich vor der Wende als Museum der revolutionären Arbeiterschaft, der Sammlungsschwerpunkt war Arbeiterkultur. Während überlegt wird, diesen Standort aufzulassen, wird der Teil des städtischen Museums im Christian-Wolff-Haus, Wohnhaus und anschließende Fabrik einer alten Hallenser Druckerfamilie, zur Zeit ausgebaut.

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Robertinum

Das Robertinum ist das archäologische Museum der Universität in Halle und ist eine «typische universitäre Lehrsammlung, wie sie im 18. und 19. Jahrhundert entstanden, um eine Anschauung der als vorbildhaft geltenden antiken Kultur zu vermitteln.» Neben Münzen und Originalskulpturen beherbergt das Robertinum in seinem ursprünglichen Gebäude jede Menge Gipsabgüsse, die von den Originalen hergestellt wurden und deren Abgussformen in Berlin gelagert sind. Zur Zeit ist das Robertinum nur zwei Stunden pro Woche geöffnet.

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Phonetische Sammlung (Universitätssammlungen)

Die historische Sammlung des Institutes für Sprechwissenschaft und Phonetik besteht aus experimental-phonetischen Geräten und einem Schallarchiv. Die gesprochenen Aufnahmen umfassen das künstlerische Wort, Gesprächs- und Redemitschnitte sowie akustische Dokumente aus der phonetischen Forschung bzw. dem stimm- und sprachtherapeutischen Bereich. Die vorhandenen Geräte stellen eine Zeitreise technischer Entwicklungen zur Schallaufzeichnung und Schallmessung dar. Der Bestand umfaßt etwa 8.000 gesammelte Schallaufnahmen, davon sind 1.500 Schellack- und Wachsplatten, 110 Walzen und ca.

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Museum für Haustierkunde "Julius Kühn"

Julius Kühn war einer der bedeutendsten Agrarwissenschaftler des 19. Jahrhunderts. Er begründete an der Universität in Halle die Landwirtschaftliche Fakultät mit einer Haustierversuchsstation. Aus deren Tierbestand ist im Wesentlichen zwischen 1865 und 1940 die Skelettsammlung entstanden. Neben den vor allem in Holzkisten gelagerten Skeletten befinden sich im Museum eine große Photo- und eine kleine Gemäldesammlung, die Auskunft über die wissenschaftlichen Forschungsarbeiten geben, die im 19. Jahrhundert hier begannen.

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Kupferstichkabinett (Universitätssammlungen)

Die Königliche Kupferstichsammlung wurde 1820 gegründet. Adam Emanuel Weise legte die Sammlung in erster Linie für Lehr- und Forschungszwecke an, da in Halle zu dieser Zeit keine Kunstsammlung zur Anschauung für StudentInnen zur Verfügung stand. Die rund 11.000 Kupferstiche sind Reproduktionsstiche von bedeutenden Malereien, die nach Malerschulen und Ländern geordnet sind. Nachdem die Kupferstichsammlung 1958 der Galerie Moritzburg übergeben wurde, erhielt die Martin-Luther-Universität 1994 die Sammlung zum 300jährigen Jubiläum der halleschen Alma Mater zurück.

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Landesmuseum für Vorgeschichte

Das Museum für Paläontologie ist aus der bürgerlichen Sammlungstätigkeit Ende des 19. Jahrhunderts und aus, damals in Deutschland beliebten, historischen Vereinen entstanden. Neben der Denkmalpflege betreut das Museum archäologische Fundstellen, ein Archiv und eine Bibliothek. Nachdem die Gegend um Halle seit dem Rückzugs des Eises ziemlich kontinuierlich besiedelt war, gibt es Fundstücke aus der Region, die bis in die Altsteinzeit zurückreichen. Der Ausstellungsbeitrag besteht aus drei neolithischen Prunkäxten.

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Händel-Haus

Georg Friedrich Händel wurde 1685 in Halle geboren. Sein Geburtshaus beherbergt seit 1948 das Musikmuseum der Stadt Halle. Neben dem Sammlungs- und Arbeitgebiet zu Händels Leben, Werk und zur Rezeption seiner Kompositionen werden hier auch die regionale Musikgeschichte und eine reichhaltige Sammlung historischer Musikinstrumente wissenschaftlich und museal betreut. Das wohl wertvollste Gemeingut – die Musik Händels – erfährt hier wissenschaftliche Erschließung im Rahmen der Arbeit an der Halleschen Händel-Ausgabe.

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