2008: Amerika

Dokumentarisch arbeiten

In Form einer Kooperation mit dem Department Medien- und Kommunikationswissenschaften der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg entstehen im Rahmen des Hauptseminars „Dokumentarisch Arbeiten“ von Prof. Dr. Gerhard Lampe die zwei nachstehend beschriebenen studentischen Arbeiten, die sich mit amerikanischen Kulturimpulsen in Halle auseinandersetzen. 

Americanstadt

Der Workshop “Americanstadt“ thematisiert den Einsatz amerika-affiner Ikons und die Überzeichnung amerikanischer Symbolik im stadträumlichen Kontext von Halle. An das enzyklopädische Sammeln amerika-affiner Motive und Eindrücke mittels Fotografie und Zeichnung sollen essayistische Beschreibungen zur Situation ihres Fundortes geknüpft sein. Storytelling in Verbindung mit Illustration vorgefundener amerikanischer Symbolik soll über die Nutzer der Symbolik und von den Hintergründen dieser Aneignung berichten.

Amerikazimmer

Der Workshop des Kinder Kunst Forum e.V. mit Josefine Cyranka und Christian Wenzel lässt Kinder herausfinden, was sie von Amerika wissen. Sie können Gold waschen, sich wie Jackson Pollock im Action Painting probieren und auf der Landkarte von Amerika reisen. Der Workshop findet als Kinderprogramm während des Festivals seine Fortsetzung im Amerika-Zimmer.

Beatnik

Die dritte Lesung der Studenten wird gleich zweifach unterstützt, zum einen durch den Sprecher Ralf Wendt, der aus Eduard Limonows Fuck Off America liest. Zum anderen durch ein DJ-Battle mit erlesener Musik zu Amerika. Zunächst aber werden T.C. Boyles Greasy Lake und Jack Kerouacs On the Road vorgetragen. Während Greasy Lake und Fuck Off America zeitgenössische Literatur sind, ist On the Road bereits ein Klassiker. Die Beatniks, zu deren Vertretern Kerouac zählt, berufen sich auf den Existentialismus und somit auf europäische Vorbilder.

New Journalism

Die zweite Lesung behandelt die Sicht von Literaten auf ihr eigenes Land. Sylvia Plath beschreibt in America! America! aus Die Bibel der Träume den Verlust des Kindheitsglaubens, dem Traum vom aufrichtigen Amerika. John Steinbeck, Autor des „New Deal“ (1), stößt in Reisen mit Charley (1961) bei seiner Suche nach Amerika auf eine innere Verfasstheit des Landes, die ihn betrüblich stimmt: Rassismus, Perspektivlosigkeit seiner Landsleute sowie Behördenwillkür und absehbare ökologische Probleme des Landes.

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