2006: Happy Believers

Sakropop „Bei Verwendung einer Beatband in der Lautstärke auf die Gemeinde Rücksicht nehmen!"

Der „Schwund an jugendlichen Gottesdienstbesuchern“ wurde in den 1970er Jahren nicht selten mit der „weitgehenden Ausgrenzung der Lebenswelt von Jugendlichen“ aus dem Gottesdienstgeschehen erklärt. Notgedrungen musste die Kirche Popmusik als wichtigste Ausdrucksform von Jugendlichen akzeptieren. Die lange, schwierige, zähe und tragikomische Integration von Pop in die Kirche erzählt die Geschichte des Sakropop. Sakropop ist „neue Kirchenmusik mit Stilmitteln moderner Popularmusik“, so Martin Bubmann, der Diedrich Diederichsen der Szene.

eternal sunshine

Eternal Sunshine ist eine audio-visuelle Performance, welche die Archetypen der Glückserfahrung aufgreift. Schlüsselbilder werden markiert und manipuliert auf eine Leinwand projiziert. Über ein Eingabemodul kann das Publikum darüber abstimmen, ob es die frohe Seligkeit verstärken oder abschwächen möchte – eine bestimmte Anzahl von Stimmen löst einen Stimmungswechsel aus.

The Gods of Times Square

The Gods of Times Square ist keine Dokumentation im traditionellen Sinne, sondern eine Meditation über den Glauben. Die spezifische Natur dieses Glaubens ist für Richard Sandler weniger wichtig als dessen Stärke und Fülle. Sechs Jahre filmte er auf dem Times Square, jeden aufnehmend der bereit war, in seine Kamera zu sprechen. Wenig überraschend vertraten Viele eine vom Glauben getragene Botschaft.

Greetings

Das Bildmaterial für diese Found-Footage-Arbeit stammt aus über 100 Ufo-Filmen, die im Internet gefunden wurden. Der Ton enthält Grußfloskeln in 55 Sprachen sowie eine Rede Kurt Waldheims (UNO-Generalsekretär von 1971–1981), die 1977 mit der Raumsonde Voyager ins All geschossen wurden. Dr. Carl Sagan, Vorsitzender des Auswahlkomitees, kommentierte das Projekt folgendermaßen: „The spacecraft will be encountered and the record played only if there are advanced spacefaring civilizations in interstellar space.

Searching for the Impossible: The Flying Project

Searching for the Impossible ist der Titel einer Reihe von Arbeiten des amerikanischen Konzeptkünstlers Joel Tauber. Seine mitunter lebensgefährlichen Selbstversuche, wie die Flugversuche ohne technische Hilfsmittel in The Flying Project, handeln von der Überschreitung physischer Grenzen, in denen sich Tauber auf die Suche nach dem Erhabenen begibt. Diese Experimente entbehren dabei nicht jeglicher Komik, bleiben aber dennoch ernsthaft der Idee verhaftet, dass das eigentlich Unmögliche wahre Erkenntnisse des Seins offenbaren kann.

We Have Decided Not To Die

Der cinematographisch, technisch und ästhetisch beeindruckende Experimentalfilm führt uns in den Bereich der Metaphysik und Transzendenz. Drei Rituale, stellvertretend von drei Protagonisten durchgeführt, beschreiben das Unmögliche, die Herausforderung an und den Sieg über den Tod. Askill führt seine Figuren durch die Mythologie der Elemente: Wasser, Erde, Luft, Metall und Glas – vor der Kulisse der modernen westlichen Großstadt. Jede der drei Figuren muss eine existenzielle Aufgabe bestehen, die sie jenseits der physischen Grenzen des Seins entführt.

L'Eau du Guide

Das Buch Bericht eines Reisenden aus dem Astral handelt von einer Person, die mit Hilfe der Meditation in eine parallele Welt reist und in einem eigenwilligen Dekor auf einen spirituellen Führer trifft, der ein vollständig blaues Haupt trägt. Dieses Büchlein hat mich zum Lachen gebracht und gleichzeitig berührt. Seine mit Zynismus vermischte Emotionalität hat mich dazu motiviert, diesen Kurzfilm zu drehen. Ich habe Hühner mit Stroh ausgestopft; sie stellen symbolisch meditierende Personen dar. Ihre Körper befinden sich auf der Erde, aber ihr Geist verweilt in einer Parallelwelt.

CosPlayers

Cao Fei’s Filmarbeit spielt mit dem Plot aus einer surrealen Welt. Junge Menschen verwandeln sich in Heldinnen und Helden von (Computer-)Spielwelten. Sie verkleiden sich mit den Kostümen der Charaktere und werden zu Elfen, Prinzessinnen und Rittern. Sie glauben, dass ihnen Kostüm und Make-up magische Kräfte verleihen, mit denen sie die Grenzen der Realität verlassen können. Als Helden einer Märchenwelt begeben sich die Jugendlichen in die reale Öffentlichkeit, auf die Straße einer chinesischen Großstadt, um mit ihren Zauberkräften in einer imaginären Welt zu kämpfen.

Der Optionist

„Ich könnte überall hin, ich kann alles machen, zu mir passen alle Frauen ...“ sagt der vor sich hinträumende Protagonist. Er sitzt auf einer Skulptur im Park und spricht zu sich selbst: Kein Widerspruch, alles wunderbar. Die sich eröffnenden Möglichkeiten sind imaginär, schweben als phantasmatische Wolke und perfekter Zustand über dem Optionisten. Die Entscheidung für etwas, die Realisierung einer Option, steht erst gar nicht zur Disposition. Phantasmatisches kann somit nicht von Realem gestört werden. Sicherheitsstufe 1, risikofreie Park-Zone oder doch was verpasst?

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